Nach dem großen Brand von Schwandorf, im Jahre 1504, erbaute man die Häuser auf den noch verwendbaren Grundmauern der Ruinen. Der Bauherr und der Baumeister des Hauses sind nicht überliefert, das genaue Alter wegen fehlender Bauuntersuchungen nicht erforscht.
Der älteste bekannte Eigentümer ist der Stadtschreiber und Schulmeister Johann Georg Husch. Die Familie Husch erscheint erstmals 1664 in den Kirchenbüchern von St. Jakob. Johann Georg ist vorher mit Frau, Kinder und Mutter zugezogen. Die Paten des ersten hier geborenen Kindes, Franz Matthias, zeigen seine gesellschaftliche Stellung. Es sind der nach Cham berufene frühere Pfarrer von hier und nun Erzdechant Matthias Schmid und dessen Neffe und Gastwirt zum goldenen Hirschen Johann Vitus Hildebrand. Nach dem Tode der Ehefrau heiratet Johann Georg die hiesige ledige Metzgerstochter Eva Dorothea Weingärtner. Auch aus dieser Ehe sind mehrere Kinder hervorgegangen von denen sich keines in Schwandorf verheiratet hat. Nach dem Tode von Johann Georg Husch ist dessen Witwe offenbar zu einem Kind gezogen.
Als nächster Eigentümer erscheint in der Steuerbeschreibung von 1727 der Neffe von Eva Dorothea, der Metzger Johann Leonhard Weingärtner. Er bezeichnet das Gebäude, mit einem Steuerwert von 350 fl., als "herkommen", also als ererbt. Zum Anwesen gehörten ein Stadl und Stall, Garten, Felder und Wiesen.
Trotz der 12 Kinder – und mehrere Söhne – des Johann Leonhard, geht das Gebäude in weiblicher Erbfolge auf dessen Tochter und den Schwiegersohn Heinrich Augustin, Metzger aus Burglengenfeld, über. Heinrich hat sich das Gebäude "erheiratet", das bedeutet, daß er auch nach dem Tod der Ehefrau Eigentümer bleibt. Dies ermöglicht ihm, das Anwesen als Heiratsgut in die zweite Ehe einzubringen und dann an den Sohn der zweiten Ehe, Johann Georg, zu übergeben.
Der bedeutendes Vertreter der Familie Augustin ist Johann Georgs Sohn, der am 27.9.1797 geborene Christian Augustin. Er erhielt 1819 das Anwesen von seinem Vater und veräußerte es 1851 um 13.000 fl. Gleichzeitig erwarb er um 1.900 fl. das Anwesen Marktplatz 17. Den Differenzbetrag aus diesen Grundstückskäufen investierte er in soziale Projekte. So kaufte er drei Wohnhäuser am Pflegbergplatz, ließ diese abbrechen und errichtete an die Pfarrkirche St. Jakob einen Erweiterungsbau um zwei Joche. Er stifte Kapital für die Mädchenvolksschule, ließ die Friedhofskirche St. Salvator renovieren, legte den Grundstein für Stipendien, welche an aus Schwandorf stammende Studenten zu zahlen waren und spendete der Liedertafel 100 fl. In den Jahren 1853 bis 1869 bekleidete er das Amt des ersten Bürgermeisters. Die Stadt Schwandorf dankte seinem Engagement mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechts am 20.12.1874. Seit 1912 trägt die Verbindungsstraße zwischen der Bahnhofstraße und der Ettmannsdorfer Straße seinen Namen, Augustinstraße. Seine Großzügigkeit ließ bis zum Tod am 10.1.1877 einen Schuldenberg anwachsen, so daß der vorhandene Nachlaß noch im Frühjahr 1877 versteigert wurde.
Der nächste Besitzer des Anwesens Marktplatz 7 ist der aus Hohenburg stammende Metzger Josef Schmidt. Er kaufte nicht nur den Grundbesitz, sondern auch die reale Metzgergerechtigkeit, den Anteil am Kommunbrauhaus und die kurz vorher auf dieses Haus gezogene Tafernengerechtigkeit zur goldenen Gans. Als Erinnerung daran ist im Wintergarten der heutigen Gaststätte eine goldene Gans zu finden. Die räumlichen und technischen Unzulänglichkeiten im Kommunbrauhaus ließen der Plan reifen ein eigenes Brauhaus zu errichten. Am 17.8.1859 stelle die königliche Regierung der Oberpfalz die Bewilligungs-Concession aus. Damit wurde der Startschuß gegeben für den Bau eines Brauhauses, eines neuen Schweinestalls und Stadels. Es entwickelte sich eine drangvolle Enge, welche Josef Schmidt veranlaßte die Gärten und Stadeln seiner Nachbarn, Marktplatz 5 und 6 zu erwerben. 1864 errichtete er ein zweites Wohnhaus und im Hof eine hölzerne Kegelbahn. 1877 erfolgte ein Umbau der Gaststätte und der Fleischbank.
1882 erfolgte die Übergabe an eine weitere Generation, an den Sohn Wolfgang Schmidt. Zunächst kaufte dieser vom Nachbarn, Marktplatz 4, dessen Stadel und Hofraum. Die Bauarbeiter fanden in den Folgejahren immer wieder Arbeit. Im Februar 1900 stand der Umbau des Hauptgebäudes an. Das Walmdach wurde abgenommen und ein Giebel zum Marktplatz hin aufgezogen. Das Anwesen beschrieb man dann wie folgt: Wohn- und Gasthaus mit Abortanbau, Hühnerhaus, Schlachthaus, Stallung mit Stadl, Pferdewärterhaus, Schweinestall, Stadl, Stall und Stadl, Streuschupfe, Felsenkeller und Waschhaus.
Postkarte um 1900 - großes Bild: links unten Marktplatz 7 mit
Einfahrt - oben Rückgebäude im Hofraum
kleines Bild: Brauereigaststätte Ecke Steinberger Straße/Goethestraße
Im Jahre 1904 brachte man das Brauhaus auf den neuesten Stand der Technik und 1913 folgte der Wohnbereich. Über der Einfahrt zum Hof errichtete er im 1. Stock, anstelle eines Schwibbogens ein Bad. Es war das erste private Badezimmer am Marktplatz, selbst im Pfarrhaus konnte kein solcher Luxus gefunden werden.
1917 ist Wolfgang auf dem Felde der Ehre geblieben und seine Witwe führte das Unternehmen noch 9 Jahre erfolgreich weiter, bis sie es an die Töchter Katharina vh. Vogl und Anna später vh. Krieger vererbte. Dieser Erbfall sollte sich in der Firmengeschichte als unglücklich erweisen, denn durch den frühen Tod der Miteigentümerin Anna entstand eine Erbengemeinschaft am Anteil einer Erbengemeinschaft und dies mit unmündigen Kindern. Erst 1936 gelang Katharina Vogl, inzwischen selbst verwitwet, durch eine Erbauseinandersetzung dem Unternehmen neue Impulse zu verleihen. 1947 gründete sie die Tongrube Klardorf. Dieser Teilbetrieb entstand aus kleineren Schürfungen, die ihr Großvater bereits 1870 unternommen hatte. Nach dem Krieg überließ Katharina immer mehr die Verwaltung und Verantwortung ihrer Tochter Marianne und deren Ehemann Dr. Alois Ruhland. Im 99. Jahr der Brauereigeschichte ging dann auch das Eigentum in die jüngeren Hände über.
In den Jahren 1958 bis 1963 wurde die Mälzerei und die Brauerei
von Grund auf neu errichtet. 1962 ist die Landwirtschaft vom Marktplatz
an den Regengraben im Süden der Stadt verlegt worden. Dies schaffte
Platz für weitere Neubauten und Rationalisierungen. Seit dem Tod ihres
Mannes, 1981, leitet Marianne Ruhland alleine das Unternehmen. In den drei
Teilbetrieben – Brauerei, Landwirtschaft, Tongrube – sind rund 60 Personen
beschäftigt. Etwa 40.000 hl Getränke verlassen pro Jahr das Brauhaus,
das seinen Wasserbedarf aus einer eigenen Quelle schöpft. Eine besondere
und rare Spezialität ist der Bierschnaps, der in der eigenen Brennerei
destiliert wird.